September / Oktober 2020: Der tapfere Widerstand der jüdischen Korporierten

Von | 24. September 2010

Tagung im März 2021: „Jüdische Verbindungen und jüdische Korporierte zwischen Zionismus, deutschnationaler Motivation und umgebendem Antisemitismus“

Couleurkarte der Jüdisch-Akademischen Verbindung Kadimah Wien, Sammlung Seewann, Graz

Mit der A. V. Kadimah in Wien begann die Geschichte der jüdischen Verbindungen, und bald schon wurden genau diese Verbindungen zu den wichtigsten trägern des noch jungen Zionismus. Hat die Gründung des Staates Israel also eine studentenhistorische Komponente? Immerhin gab es an fast allen deutschen und österreichischen Hochschulen zionistische Verbindungen.

Doch genauso gab es jüdisch-nationale Verbindungen, deren Mitgliedern als höchstes Ziel die Anerkennung als gleichberechtigte Bürger galt. Speziell sie beantworteten ab den 1890er Jahren alle antisemitischen Beleidigungen mit der forderung nach Satisfaktion – auf Säbel! All dies ist heute weitestgehend vergessen, denn der NS-Staat verfolgte diese Verbindungen radikal. Die Opfer des nationalen Sozialismus der NSDAP werden ein zweites Mal getötet, wenn ihnen die Erinnerung versagt wird. Darum wird hier zur zahlreichen Teilnahme an der Konferenz zu Jüdischen Verbindungen in Heidelberg vom 12. bis 14. März 2021 aufgerufen!

Couleurkarte der K.C.-Verbingung Bavaria Heidelberg, 1905

Die Konferenz findet statt auf dem ehemaligen Haus der K.C.-Verbindung Bavaria Heidelberg, das auf legalem und einwandfreiem Weg an das heutige Corps Thuringia ging. Es ist damit das einzige Haus einer jüdischen Verbindung, das wir heute noch als solches wahrnehmen und betreten können, und zwar dank Denkmalschutz in weitgehend unveränderten Räumen. Den Dachverband, den K.C. also, würdigen wir übrigens mit dem Beitrag Kartell-Convent: unerhört tapfer, unbeirrt patriotisch, 1933 ohne Chance auf der Webseite der AKSt.

Die Anmeldung zur Konferenz Jüdische Verbindungen und jüdische Korporierte zwischen Zionismus, deutschnationaler Motivation und umgebendem Antisemitismus kann formlos erfolgen, alle sind herzlich willkommen! Interessenten, die durch Regierung unds Behörden in Virus-Ängste versetzt worden sind und deswegen meinen, eine solch wichtige Konferenz auslassen zu müssen, können per Videokonferenz teilnehmen. Getagt wird in jedem Fall. Weitere Informationen, auch zu anderen Forschungsthemen, immer über die Webseite des Arbeitskreises der Studentenhistoriker.