Fassungslosigkeit angesichts des Krieges in der Ukraine. Das übergreifende Thema des studentischen Widerstand gegen Diktatorenwillkür und autokratische Herrschaft wird dadurch in den Hintergrund gedrängt. Wir nennen hier ein Spendenkonto für die Bukowina, deren Hauptstadt der bedeutende Mittelpunkt korporierten Lebens während der Donaumonarchie ist: Czernowitz. Unsere Gebete für die Menschen in der Ukraine, aber auch für den Angreifer aus Rußland. Möge Gott Einsicht schenken und Gnade walten lassen!
In Czernowitz gab es deutsche, polnische, rumänische, ruthenische, moldawische und natürlich zahlreiche jüdische Verbindungen, denn drei Viertel der Studenten dort waren jüdisch. Insgesamt gab es in Czernowitz im Vergleich zur Größe von Universität und Stadt ein gefühlt unvergleichlich reiches Verbindungsleben. Mit dem Untergang der Donaumonarchie erlosch auch diese Blüte studentischer Kultur. Nur wenige Verbindungen haben im Exil überlebt, so etwa die CV-Verbindung Ferdinandea in Erlangen. Auskunft über Czernowitz und das Leben im heutigen Westen der ukraine geben zwei Bücher von Gregor Gatscher-Riedl, die auf der Webseite des AKSt vorgestellt werden: „k.u.k. Sehnsuchtsort Czernowitz – Klein-Wien am Ostrand der Monarchie“ und „Von Habsburg zu Herzl“, hier speziell das Kapitel über die Studenten und ihre Korporationen in Czernowitz. Angesichts des Krieges bleiben uns neben den schönen Erinnerungen nur die konkrete humanitäre Hilfe und der Ruf: Kyrie eleison! Herr, erbarme Dich!