Alle Studentenhistoriker und diejenigen, die sich verantwortlich und angesprochen fühlen, wurden auf dieser Webseite hiermit aufgefordert, sich am Sonntag, den 21. November 2021, um 12 Uhr auf den Platz der Alten Synagoge in Heidelberg einzufinden. Dort gedachten Studenten und Dozenten der HfJS und der Arbeitskreis der Studentenhistoriker (AKSt) öffentlich der Studenten, die verfolgt, entrechtet und ermordet wurden, ausdrücklich auch der Korporierten unter ihnen.
Die Einladung lautete: Der Hochschulrabbiner der HfJS, Shaul Friberg, wird das Totengebet El male rachamim für die ermordeten jüdischen Korporierten singen. Ein weiteres zentrales Element der Gedenkveranstaltung auf dem Platz der Alten Synagoge – siehe obiges Bild – wird eine Lesung aus Briefen sein, die ehemalige jüdische korporierte Studenten in den 1980er Jahren schrieben. Ein Heidelberger Studentenhistoriker hatte sie um diese Erinnerungen gebeten. Es wird zu hören sein von Schikanen gegenüber jüdischen Studenten, den Bücherverbrennungen am 17. Mai und 17. Juli 1933, der Flucht, der Inhaftierung, dem Tod der Kommilitonen, dem Exil, der Trauer um eine verlorene Studentenzeit. Diejenigen, die ab 1933 brutal zum Schweigen gebracht wurden, sollen wieder hörbar sein. Und auch das Phänomen, daß es unter den jüdischen Studenten sehr viele gab, die sich zu Studienzeiten einer Studentenverbindung anschlossen, ihr bis ins hohe Alter mit Begeisterung angehörten und auch im Exil treu blieben, soll im Heidelberg des Jahres 2021 wieder sichtbar werden.
Die öffentliche Gedenkveranstaltung wird den Abschluss einer Tagung bilden, die vom 19. bis 21. November an der Hochschule für Jüdische Studien für die Studierenden der Heidelberg Universitäten angeboten wird. Die Referenten stammen aus dem Kreis der Studentenhistoriker, von der PH Heidelberg, von der HfJS sowie aus der Stadt Heidelberg. Die Organisation der Tagung obliegt der HfJS, das Tagungsprogramm gestaltet und steuert der AKSt.