Carl Friedrich Goerdeler, einer der profiliertesten Köpfe im zivil-bürgerlichen Widerstand gegen das NS-Regime, war korporiert. Ebenso sein Bruder Fritz Hermann; beide waren Tübinger Turnerschafter, ebenso wie zwei weitere Brüder. Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler wurden 1945 von Nationalsozialisten gehenkt. Über die Studienzeit der Goerdelers, die bislang kaum Beachtung fand, berichtet Claudius Hille.
Für die meisten Menschen, die ein Studium erleben durften, ist das Studium eine einschneidende Phase ihres Lebens. Häufig leben Studenten erstmalig auf sich allein gestellt und haben, fernab vom Elternhaus, zumeist keine Freunde oder Bekannten vor Ort. Sie müssen sich in den Universitätsbetrieb einfinden und dabei ihren Alltag selbst organisieren, suchen sich neue Freunde und Freizeitaktivitäten und müssen zumeist auch die Finanzierung ihres Lebensstils selbst bewältigen. Damit ist das Studium zugleich eine Phase der intensiven Identitätsbildung. Denkmuster der Jugend oder des Elternhauses werden hinterfragt, neue Ziele für das Berufsleben gesteckt, Lebens- und Finanzierungsstrategien entwickelt.
Über die Studieninhalte vertieft sich manche bereits vorhandene Ansicht, andere werden revidiert, werden verworfen. Wissenschaftliches Arbeiten regt zum intensiven Nachdenken und Interpretieren an, das vielfach von Forschungen der Professoren und Dozenten der besuchten Lehrveranstaltungen gelenkt wird. Das Studium ist also eine entscheidende Phase bei der Ausprägung von Weltanschauungen und Lebensansichten.
Dies galt auch zur Studienzeit der vier Brüder Goerdeler zwischen 1891 und 1905. Bemerkenswert ist daher, dass diese bei Carl und Friedrich Goerdeler bisher kaum Beachtung in der Forschung zum deutschen Widerstand fand.[1] Insbesondere die Zeit unter dem Nationalsozialismus und die damit einhergehende Frage zur Positionierung Carl Goerdelers zum Regime und zu Juden, aber auch der berufliche Aufstieg Carl Goerdelers und die regionalpolitischen Verknüpfungen in Preußen von Carl und Friedrich Goerdeler lagen bisher im Fokus der Forschung. Die Jugendzeit und das Studium wurden zumeist nicht betrachtet. Zusammenfassend formuliert dies wohl Christoph Markschies am treffendsten: „Über das Tübinger Studium selbst ist in der Goerdeler-Literatur wenig zu lesen, und die erwähnten Jugenderinnerungen brechen vorher ab.“[2]
Dieser Aufsatz erschien im Tagungsband für die 79. deutsche Studentenhistorikertagung, die im Oktober 2019 in Jena stattfand. Der Band ist bestellbar beim Arbeitskreis der Studentenhistoriker, AKSt.
Das Studium als prägende Zeit für die Goerdeler Brüder soll im Mittelpunkt dieses Aufsatzes stehen, dennoch ist es natürlich studentengeschichtlich bemerkenswert, dass alle vier in der Eberhardina aktiv wurden, einer zunächst „schwarzen“ Verbindung,[3] die dann dem Vertreter-Convent beitrat und Turnerschaft wurde; Gustav und Franz waren dabei in der „schwarzen“ Zeit aktiv, Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler waren als Aktive bereits Turnerschafter. Die Eberhardina hatte in jenen Jahren ihre Konstante im Gasthof „Zur Linde“ in der Rottenburger Straße 1, Ecke Derendinger Straße, am Rand der Tübinger Altstadt, in Richtung der Vorstadt Derendingen.
Diese Untersuchung wird, das sei vorausgeschickt, fragmentarisch bleiben. Einzelne Mosaiksteine als Anknüpfungspunkte für weitere Forschungen werden herausgegriffen, da zu manchen Themen und Jahren kaum Quellenbelege zu finden sind.
Vor 1900 – Das Studium von Gustav und Franz Goerdeler
Gustav Goerdeler begann 1891 in Tübingen sein Medizinstudium, nachdem bereits der Vater Julius hier studiert hatte.[4] Nur wenig ist über seine Studienzeit bekannt, wenige Informationen lassen sich aber anhand der Burschenconventsprotokolle und der Eberhardiner-Zeitungen der Zeit rekonstruieren.[5] Warum Gustav Goerdeler bei der Verbindung Eberhardina aktiv wurde, war lange unbekannt. Gerd-Dietrich Tiefensee hat vermutet, dass der Kontakt über den ebenfalls aus Westpreußen stammenden Curt Nicklas zustande kam. Ausschlaggebend war allerdings die Mitgliedschaft seines Vetters, Ferdinand Roloff, einem Verwandten seiner Mutter. Zwischen dem Wintersemester 1884/1885 und 1894/1895 bestand für die rezipierten Burschen der Eberhardina die Pflicht, einen kurzen Lebenslauf anzufertigen; diese „Lebensbeschreibungen der Mitglieder“,[6] wurden in einem eigens dafür angelegten Buch gesammelt. Unter der Nummer 162 findet sich darin die Lebensbeschreibung Gustav Goerdelers, die auf humoristische Art den Werdegang des Kindes und des Jugendlichen, insbesondere die Schulzeit schildert und wie er zum Studium und zur Verbindung fand: „(…) besonders war es die Verbindung Eberhardina, die mir mit Macht zusetzte und es schließlich dahin besorgte, daß ich mich bei einem hochwohllöblichen Konvente aktiv meldete sowohl aus vielen anderen Gründen besonders aber (cum – tum wie der Lateiner sagt) weil mein Vetter Dr. Roloff Eberhardiner ist.“[7]
Auch der Weg zur Korporation entstammte also vornehmlich den engen verwandtschaftlichen Beziehungen der Familie. Das Motiv, sich einer Verbindung anzuschließen war aber vermutlich der großen Entfernung zur westpreußischen Heimat geschuldet und entsprach dem allgemeinen Wunsch, Anschluss an die Kommilitonen und die Bevölkerung am Studienort zu finden. Nebst wenigen familiären Kontakten über den Vater war Gustav Goerdeler in Tübingen zunächst völlig auf sich allein gestellt, konnte sich aber schnell über die Korporation einen Freundeskreis aufbauen. Eberhardina war zu dieser Zeit eine schwarze, farbenführende Verbindung, die gerade in den Jahren um 1900 einen starken Wandel vollzog. Die Altherrenzeitung wurde zum Beispiel erstmalig 1896 herausgegeben, in dem Jahr, in dem Gustav Goerdeler sein letztes Semester in Tübingen absolvierte. Insgesamt scheint er ein eher ruhiger und zuverlässiger Aktiver der Verbindung gewesen zu sein, da sich in den Conventsprotokollen fast keine Einträge, weder lobende noch tadelnde, finden lassen. Bemerkenswert erscheint daher aber umso mehr, dass er auf dem zwölften außerordentlichen Burschenconvent am 1. Juli 1894 „wegen ungebührlichem Benehmens auf acht Tage dimittiert“[8] wurde. Eine Angabe, warum der Student diese Strafe erhielt, fehlt leider. Im Mai 1896 wurde Gustav Goerdeler zum Fuchsmajor der Verbindung im Wintersemester 1896/1897 gewählt.[9] Da er Tübingen jedoch vor dem Jahreswechsel wieder verließ, wurde er im begonnenen Wintersemester wieder inaktiviert und das Amt neu besetzt.[10]
Der zweite Bruder, Franz Goerdeler, immatrikulierte sich im Wintersemester 1896/1897 und wurde noch vor der Abreise des Bruders bei Eberhardina aktiv. Das Jahr 1897 markiert vermutlich das folgenschwerste Jahr der Geschichte der Verbindung. Nach langen Debatten und Überlegungen wurde der Beitritt zum Vertreter-Conventder Turnerschaften beschlossen. Zu diesem Zweck mussten Farben in Fahnen und Bändern sowie dazugehörige Mützen, die bisherigen waren einfarbig blau, angeschafft werden. Die Beziehungen zu den anderen schwarzen Verbindungen, Derendingia und Saxonia, wurden bis auf Weiteres unterbrochen, die vom Verband geforderten Bestimmungsmensuren wurden eingeführt. Für die aktiven Mitglieder bedeutete dieser Beschluss vor allem, Überzeugungsarbeit für die Entscheidung bei den Altherren leisten zu müssen, da diese die Prinzipien und die Existenz der Korporation in Gefahr sahen.[11] Der Student Franz Goerdeler beteiligte sich rege am Bundesleben und wurde einmal zum Chargierten und einmal zum Fuxmajor gewählt, fiel jedoch im Vergleich zu seinen Brüdern häufiger negativ auf. Dreimal erhielt er vom Convent eine Rüge. Erstmalig geschah dies im Mai 1897 „wegen seiner Nachlässigkeit als Chargierter“[12] und ein weiteres Mal im Juni 1897 wegen der Nichtabhaltung einer Fuxenstunde.[13] Wegen respektlosen Benehmens erhielt er zudem auch eine schwere Rüge des Convents.[14]
Das Wissen des Widerstands – Das Studium von Carl und Fritz Goerdeler, Ulrich von Hassell und Eugen Bolz
In der letzten Ministerliste des Schattenkabinetts Beck/Goerdeler aus dem Juli 1944 wird Ulrich von Hassell als Hauptkandidat für das Außenministerium betrachtet, Eugen Bolz als möglicher Kultusminister.[15] Diese Ämterverteilung findet sich auch in vorhergehenden Entwürfen und deutet darauf hin, dass diese beiden Personalien, im Gegensatz zu einigen anderen potenziellen Kandidaten, für Goerdeler scheinbar fest zum Kern des neuen Kabinetts gehörten. Die Grundlage dieses Vertrauens lag eventuell in der Studienzeit begründet, die alle drei nach Tübingen geführt hatte. Ulrich von Hassell setzte für drei Semester vom Sommer 1900 bis zum Sommer 1901 sein in Lausanne begonnenes Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen fort und absolvierte in dieser Zeit eine Aktivenzeit beim Corps Suevia, bevor er nach Berlin wechselte. Der Studienschwerpunkt lag hier, sofern er die Veranstaltungen denn tatsächlich besuchte,[16] auf dem bürgerlichen Recht, insbesondere in Einführungsvorlesungen zum Bürgerlichen Gesetzbuch, welches zu diesem Zeitpunkt erst neu in Kraft getreten war. Dazu kamen einzelne Veranstaltungen zum deutschen Staatsrecht und seiner Geschichte.[17] Hervorzuheben ist, dass in der Studentenakte im Sommersemester 1901 die Veranstaltung Konkursrecht in anderer Farbe gestrichen wurde, möglicherweise wegen des Nichtbestehens des Testats. Eventuell ist dies auch ein Beleg dafür, dass die Aktivenzeit in einer Korporation dem Studium schon damals nicht besonders förderlich gewesen sein dürfte.
Carl Goerdeler studierte ab dem Wintersemester 1902/1903 bis zum Wintersemester 1903/1904 ebenfalls drei Semester an der Tübinger Universität. Inhaltlich lassen sich drei Studienschwerpunkte ausmachen, die in etwa die gleichen Anteile haben: Einführungsvorlesungen zum bürgerlichen Recht, Römisches Recht und historische Vorlesungen. Goerdelers Aussage „wenige Vorlesungen, meist allgemein bildender Art, vornehmlich historische, gehört“[18] lässt sich insofern unterstützen, als dass die juristischen Veranstaltungen ebenfalls einen eher allgemeinbildenden als einen fachlich-vertiefenden Anteil hatten. Gerhard Ritter schloss aus Goerdelers Aussage darauf, dass er „also das juristische Studium nicht allzu wichtig genommen“[19] habe. Allerdings sind Vorlesungen zum Römischen Recht in erster Linie als historisch zu verstehen, wobei sie einem grundlegenden Verständnis juristischer Materie dienen. Zusammen mit den Einführungsvorlesungen zum bürgerlichen Recht kann man also durchaus von einem Grundlagenstudium der Rechtswissenschaften sprechen. Die besuchten historischen Vorlesungen lassen sich hier ebenfalls als eine Ergänzung verstehen. Sie beziehen sich auf „Das Zeitalter Napoleons und der Freiheitskriege“,[20] „Die Entwicklung des preußischen Staates“,[21] die „Geschichte der neusten Zeit“[22] und „Die Streitigkeiten der deutschen Staaten mit der katholischen Kirche“[23] und somit auf politische Themen, die im engen Zusammenhang mit der Entstehung des Kaiserreichs und den tagespolitischen Problemen der damaligen Zeit standen. Die Beschäftigung mit der preußischen Staatsgeschichte ist vermutlich auch im Zusammenhang mit der „friderizianischen Tradition“[24] der westpreußischen Beamtenfamilie Goerdeler zu sehen. Die Auseinandersetzung mit der Entwicklung Preußens diente zugleich dazu, die Position der eigenen Familie im Beamtenbürgertum innerhalb des Staates zu reflektieren; sie diente somit der Definition des eigenen Selbstbildes. Die besuchten Vorlesungen festigten bereits vorhandene Ansichten, die im Elternhaus tradiert wurden. Sie bildeten daher gewissermaßen die Fortsetzung der von den Eltern begonnenen Erziehung: „Es fehlte auch nicht an musischen Interessen; aber die politisch-historische Bildung stand doch, dem Stil dieses Lebenskreises entsprechend, weitaus im Vordergrund. Die Mutter las gern Biographien, Memoiren, geschichtliche Werke, und abends im Familienkreise gab es immer viel politische Debatten, vollends seit der Vater 1899 freikonservativer Landtagsabgeordneter geworden war.“[25]
In den Strafakten der Universität finden sich zu Carl Goerdeler drei Einträge für Bußgelder. Am 2. März 1903 zahlte der Student vier Mark Strafe „wegen Ruhestörung“[26] und im selben Jahr nochmals vier Mark „wegen verbotenem Singens.“[27] 1904 folgte ein weiteres Bußgeld über fünf Mark, wegen desselben Delikts. Die Strafen stehen vermutlich im Zusammenhang mit Ausflügen der Aktivitas der Eberhardina. Carl Goerdeler war am 21. Januar, zusammen mit den anderen Brandfüxen, geburscht worden und focht auf dem Pauktag am 23. Februar eine Partie.[28] Das Aktivensemester endete – nach einer abschließenden Kneipe am 26. Februar – am 5. März, sodass davon auszugehen ist, dass die jungen Burschen in dieser Zeit feuchtfröhlich durch Tübingen zogen und dabei im Übermut vermutlich auch für die eine oder andere Ruhestörung verantwortlich waren.[29] Anlass für das Bußgeld Goerdelers war offenbar eine Abschiedsfeier: „Am Montag den 2. März feierten die uns zu Ostern verlassenden a. B. a. B. ihren Abschied von Tübs auf der Exkneipe.“[30]
Innerhalb der Korporation genoß Carl Goerdeler offenbar großes Ansehen. Für die unparteiische Teilnahme an einem Ehrengericht, erhielt er beispielsweise seitens des Convents zeitlich befristete Altherrenrechte zugesprochen.[31] Er war Erstchargierter der Aktivitas, Schriftwart und Kassenprüfer. Während seiner Aktivenzeit hatte er zudem mehrere Leibfüxe und erhielt nach seinem Studienortswechsel die Erlaubnis des Convents, auch in Königsberg bei den dortigen Korporationen im Band auftreten zu dürfen.[32] Möglicherweise kam über die beiden Brüder Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler auch der Kontakt zur Königsberger Turnerschaft Markomannia zustande, die 1951 mit Eberhardina zur Alten Turnerschaft Eberhardina-Markomannia zu Tübingen fusionierte. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass vor allem Carl Goerdeler mit den dort ansässigen Korporationen auch auf kommunalpolitischer Ebene verschiedentlich zu tun gehabt haben dürfte, und zwar in seiner Zeit als Zweiter Bürgermeister der Stadt Königsberg.
Eugen Bolz besuchte die Universität Tübingen zwischen dem Wintersemester 1900/1901 und dem Sommersemester 1904, wobei er zwischenzeitig zwei Semester in Bonn und Berlin verbrachte. In Tübingen trat er der AV Guestfalia bei, einer CV-Verbindung.[33] Da er in Tübingen das erste juristische Staatsexamen ablegte und den größten Teil seines Studiums hier absolvierte, lassen sich anhand seiner Studentenakte ausführlich die Studieninhalte nachvollziehen. Die Schwerpunkte bildeten das bürgerliche und das römische Recht, Staatsrecht und Vorlesungen zu Politik und Geschichte, weshalb das Profil dem von Carl Goerdeler stark ähnelt. Außerdem beschäftigte sich Bolz auch mit rechtlichen Sonderfällen wie dem Kirchenrecht oder militärischen Strafprozessen. Insbesondere die ergänzenden Vorlesungen zeigen ein ausgeprägtes Interesse an politischen Prozessen, Staatsgebilden und politischen Parteien. Hier finden sich die Vorlesungen „Der deutsch-französische Krieg 1870/1871“,[34] „Deutsche Rechts- und Verfassungsgeschichte“,[35] „Württembergisches Staatsrecht“,[36] „Blütezeit der italienischen Malerei und Plastik“,[37] „Die politischen Parteien“[38] sowie „Socialismus und Kommunismus“[39] als Ergänzungen zu den normalen juristischen Veranstaltungen. Genau wie Carl Goerdeler beschäftigte sich Eugen Bolz also nicht nur mit dem „Wie“ der Rechtswissenschaften, sondern auch mit dem „Warum“, also mit der Frage nach der Entstehung des eigenen Staates, der vorhandenen politischen Ordnung und den Problemen, die diese mit sich brachte. Das selbstgewählte Profil deutete bereits stark in die Richtung einer politischen Karriere, die Bolz später einschlug.
Der zeitlich Letzte in der Chronologie war Fritz Goerdeler, der zwischen Sommersemester 1904 und Sommersemester 1905, ebenfalls also drei Semester, Rechtswissenschaften in Tübingen studierte. Im wesentlichen war sein Studienbeginn wohl von den Erfahrungen des Bruders inspiriert, da Fritz die gleichen Schwerpunkte setzte wie sein Bruder Carl, nämlich im römischen Recht, im bürgerlichen Recht sowie in der Rechtsgeschichte im Allgemeinen. Die besuchten Vorlesungen überschnitten sich thematisch dabei auch fast gänzlich mit denen von Eugen Bolz. Fritz Goerdeler hörte ebenfalls Vorlesungen zu „Sozialismus und Communismus“[40] zum deutsch-französischen Krieg[41] und zur „Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts“[42] und belegte überdies einen Reitkurs an der Universität.[43] In Familientradition wurde auch er Mitglied der Turnerschaft Eberhardina, er war im Sommersemester 1905 Zweitchargierter der Korporation. In einer Eberhardiner-Zeitung aus diesem Semester findet sich ein von ihm verfasster Bericht, der im Kontext einer der großen Veränderungen der Bundesgeschichte steht, nämlich der Gründung des Hausbauvereins und dem Erwerb des ersten eigenen Verbindungshauses im Jahr 1906. Fritz Goerdeler machte darin auf das Problem aufmerksam, dass eine erfolgreiche Fux-Keile dadurch immer schwieriger wurde, dass die anderen Korporationen nach und nach eigene Häuser bauten, die auf die Erstsemester interessanter wirkten als die Konstanten, die die Verbindungen bis dahin in Gaststätten gehabt hatten: „Wir waren also stärker als manche andere Korporation; aber damit kann man die Füxe auch nicht mehr täuschen. Denn sie werden von Anderen auf die tatsächlichen Verhältnisse aufmerksam gemacht, und die Annehmlichkeiten eines Hauses und einer alten Korporation setzen sie als so selbstverständlich voraus, daß sie es oft von vornherein ablehnen, uns überhaupt zu besuchen. Die Schottländer, die noch vor einigen Jahren unsere jetzige Schwäche hatten und für uns bei der Keile gar nicht in betracht kamen, haben in diesem Semester ihr Haus bezogen. Sie erschlugen 9 Füxe und wir wurden durch sie empfindlich geschädigt. Das Derendingerhaus ist ebenfalls fast fertig und soll Ende Juli bezogen werden. Für das nächste Wintersemester steht es noch trauriger als in diesem Sommer.“[44]
Der Bericht lieferte weitere Argumente für einen zügigen Kauf oder Bau eines eigenen Hauses und zeigt auch, dass die Brüder Goerdeler sich sehr aktiv am Verbindungsleben und den dazugehörigen Problemen beteiligten. Vielleicht war dies auch eine Gelegenheit, sich im Argumentieren und Diskutieren zu üben und erste Erfahrungen in quasi politischen Fragen zu machen, die dann Carl und Fritz Goerdeler dazu veranlassten, sich so intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
Auch später, mit deutlichem Abstand zur eigenen Aktivenzeit, brachten alle vier Brüder regelmäßig ihre Meinung und ihre Ansichten mit in das Bundesleben ein. Gerd-Dietrich Tiefensee formuliert zusammengefasst, wie sich die Brüder einzubringen wussten: „In diesem aufgeweckten und weltoffenen Kreis hatten Gustav und Franz Goerdeler ihren Platz gefunden und waren engagierte Eberharder geworden, und so wurden auch Carl Goerdeler 1902 und Fritz Goerdeler 1904 bei Eberhardina aktiv, bekleideten mehrere Chargen und Ämter und standen auf dem Mensurboden tüchtig ihren Mann.“[45]
Das Fechten war dabei insbesondere eine Vorliebe von Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler. In den Altherrenzeitungen aus ihrer Aktivenzeit finden sich insgesamt sieben verzeichnete Mensuren zu Carl[46] und acht zu dem Jüngsten des Brüderquartetts, Fritz Goerdeler,[47] in deren Verlauf fast ausnahmslos „Blutige“ – also Treffer – vom Protokollanten festzuhalten waren. Außerdem finden sich noch zwei Strafsachen zu Fritz Goerdeler. In einem Bericht, den die Alten Herren im Jahre 1905 aus Tübingen erhielten, heißt es: „Goerdeler IV. wurde wegen seines Verhaltens bei einem Rencontre auf 4 Wochen (…) dimittiert.“[48] Und im Dezember desselben Jahres findet sich eine weitere Notiz: „Das (sic) wir ferner auf den Konventen nicht ganz untätig gewesen sind mögen folgende Beschlüsse beweisen: (…) 3) Goerdeler IV wegen schlechter Führung der BC-Kasse auf 5 Wochen ab 29. Nov. weiter dimittiert.“[49]
Zwar besuchten Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler, Eugen Bolz und Ulrich von Hassell nie eine gemeinsam belegte Vorlesung, doch brachten sie alle in ihre spätere politische Karriere die grundlegend ähnliche Erfahrung aus dem Jurastudium in Tübingen mit. Sie waren also in ihrem Denken geprägt von denselben Professoren und Studieninhalten und es lässt sich vermuten, dass das Vertrauen in den Rechtsstaat und der Widerstand gegen das im und vom Staat begangene Unrecht sich in dieser Zeit in ihren Weltanschauungen festigte. Diese gemeinsame Erfahrung aus dem Studium war eventuell auch die grundlegende Vertrauensbasis, die es den erfahrenen Politikern ermöglichte, sich gegenseitig auf das lebensbedrohende Wagnis des Widerstands einzulassen. Die Denkwelt, in der die vier Studenten sich bewegten, war neben der überwiegend bürgerlichen Erziehung und den durchaus vergleichbaren Studienprofilen stark vom Zusammenhalt der Verbindungen geprägt. Dies wirkte sich durchaus auch über Verbandsgrenzen hinweg aus. So ergibt sich ein weiterer Verknüpfungspunkt für die spätere Zusammenarbeit gegen den Nationalsozialismus, gegen Hitler.
Carl Goerdeler und das Judentum
Ein sehr umstrittenes Thema der Forschung zu Carl Goerdeler ist dessen Haltung zum Judentum und zu jüdischen Mitbürgern. Bei Christoph Markschies findet sich eine übersichtliche Zusammenfassung, die zeigt, dass Goerdelers Bild des Judentums von der Jugend hin zur Amtstätigkeit als Oberbürgermeister Leipzigs einem starken Wandel unterworfen war. Eine ausführliche Studie zu Goerdelers Kritik an der Judenverfolgung der Nationalsozialisten, die detailliert die Schriften der 1930er Jahre und die Ereignisse in Leipzig beschreibt, findet sich bei Peter Hoffmann.[50] Allerdings fällt die Darstellung insgesamt sehr einseitig zu seinen Gunsten aus, weshalb die offen bekundete Antipathie Goerdelers gegen Juden, insbesondere aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg nur wenig Beachtung findet.[51] Dieses komplexe Thema lässt sich jeweils nur innerhalb der verschiedenen Lebensabschnitte fassen, da diese die jeweils aktuelle Sicht Goerdelers zu dieser Materie klar aufzeigen. Eine übergeordnete Zusammenfassung der extrem divergierenden Äußerungen seinerseits ist kaum möglich. Unter dem Eindruck der staatlich organisierten, massiven Gewalt gegen jüdische Mitbürger, stellte sich Goerdeler schützend vor einen Teil der jüdischen Kultur in Deutschland und provozierte damit die eigene Benachteiligung durch das NS-Regime.
Ein Gesamtbild kann jedoch nur entstehen, wenn man neben die späteren Ansichten auch die des jungen Studenten setzt und neben die Erfahrungen von Weltkrieg, Staatswechseln und dem Untergang des Rechtsstaats die Prägung eines jungen, konservativen Westpreußen im Kaiserreich. In einem von Goerdeler verfassten Aktivenbericht aus dem Februar 1904 findet sich eine ganz andere Auffassung gegenüber Juden, die dieses Bild ein Stück weiter vervollständigen kann: „Unser Verhältnis zu den Hohenstaufen ist auch weiterhin das im letzten Bericht erwähnte. Bei der jüngst vorgekommenen Verrufsverhängung gegen die hiesige Sängerschaft ‚Zollern‘ zeigte es sich wieder, daß ein Zusammengehen mit unserer hiesigen Verbandskorporation mit äußerster Vorsicht unternommen werden muß, wenn es unserem guten Rufe nicht schaden soll. Dazu beigetragen, das Ansehen unserer Eberhardina zu festigen, hat folgendes Vorgehen. Ein größerer Teil unserer Konventsverhandlungen in diesem Quartal bezog sich auf unsere Stellung zu den in letzter Zeit in Tübingen leider recht zahlreich erschienenen Juden. Verschiedene Prügeleien zwischen ihnen und anderen Studenten machten uns auf diese Herren aufmerksam. Da wir infolge mehrfacher Erkundigungen Grund zur Annahme hatten, es könnte sich im nächsten Semester eine jüdische Verbindung auftun, so kamen wir zu dem Entschlusse, nicht für uns allein eine abwartende Stellung einzunehmen, sondern im Verein mit den anderen schlagenden Verbänden und Korporationen vorzugehen. Meine Besprechungen mit den betreffenden ersten Chargierten ließen diesen Weg als erfolgreich erscheinen und so beriefen wir auf den 6. II. eine Vertreterversammlung, die von uns geleitet, einstimmig den Antrag unseres Vertreters annahm. Er lautet: ‚Die schlagenden Korporationen Tübingens mit eigenen Waffen sprechen den Angehörigen von Verbindungen mit jüdischen Tendenzen die Satisfaktionsfähigkeit ab.‘ Damit haben wir vor anderen Universitäten viel voraus und können hoffentlich unserem lieben Tübingen den Vorzug der Judenreinheit und damit des anständigen Tones erhalten. Vorläufig aber gehen wir größeren Teils zur Kneipe nur mit handfesten Stöcken bewaffnet.“[52]
Der starke Antisemitismus des Berichts ist nicht von der Hand zu weisen und überrascht in seiner Schärfe, wenn man Goerdelers spätere Haltung zum Judentum dazu vergleicht. Die Überzeugung, das Judentum, auch mit Gewalt, aus Tübingen heraushalten und entfernen zu müssen, wird in den Formulierungen sehr deutlich und spiegelt offenbar auch seine persönliche Haltung dazu wider. Der Student Goerdeler scheint, genauso wie seine Kommilitonen des eigenen Bundes und wie die anderer Korporationen, vollends davon überzeugt gewesen zu sein, mit Juden keinen Kontakt haben zu wollen und verhindern zu müssen, dass sich jüdische Studenten, oder jüdische Korporationen am Ort ansiedelten. Die Gründung einer jüdischen Korporation verstanden sie als einen Angriff auf die eigenen Prinzipien. Diese Meinung steht in direktem Widerspruch zu Goerdelers Verhalten gegenüber der NSDAP und den Repressionen gegen Juden in Leipzig zur Mitte der 1930er Jahre.[53] Die Abwehrhaltung gegenüber dem jüdischen Bildungsbürgertum in Form von Studenten steht dabei im Kontrast zu dem von Markschies skizzierten Bild, nach dem Goerdeler einer positiven „Konzentration auf bildungsbürgerliche Erscheinungen des Judentums“[54] folgte, entspricht aber der dort bereits anklingenden Ambivalenz: „Wieder geht es um bildungsbürgerliches Kulturgut, um Zeugnisse des assimilierten Judentums; es geht nicht um jüdische Mitbürger.“[55] Sicherlich entspringt die Schärfe der Aussagen auch der Jugend des Studenten Goerdeler, der durch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und des Zusammenbruchs zweier Staatssysteme einige Wandlungen seiner Weltanschauungen durchlebt haben wird, doch zeigt sie eine klare, grundlegende Ablehnung gegenüber dem Judentum. Vor allem Hans Mommsen prägte hierzu den Begriff des dissimilatorischenAntisemitismus, der im wesentlichen die Forderung nach der Ausgrenzung des Judentums aus der Gesellschaft beinhaltete: „Für die nationalkonservativen Verschwörer galt es hingegen, einen mühsamen Weg der Selbstklärung zu gehen, auch was die Frage der Judenpolitik des Regimes anging. Viele von ihnen standen in der Tradition des dissimilatorischen Antisemitismus, der seit dem Tivoliprogramm von 1893 für die Einstellung der konservativen Eliten in Deutschland bestimmend war, und sympathisierten daher mit der seit der Novemberrevolution in Deutschland herrschenden antisemitischen Agitation.“[56]
Hoffmann macht in seinen Ausführungen einen klaren Ursprungspunkt für die Veränderungen der Goerdelerschen Weltsicht aus, nämlich die Erlebnisse des Hauptmanns im Stab der 10. Armee unter General Falkenhayn im Polen direkt nach dem Ersten Weltkrieg: „Er hatte unmittelbare Kenntnis von vielen Gräueltaten, Pogromen, Plünderungen, Misshandlungen und Morden an Juden, die in Polen und Weißrussland sowie in anderen osteuropäischen Staaten in den Jahren 1918 bis 1921 mit Billigung oder Ermutigung durch die jeweiligen Regierungen geschahen.“[57] Dem Gerechtigkeitssinn des Juristen Goerdeler konnten diese Vorgänge mutmaßlich nicht entsprechen. Allerdings fehlen schriftliche Belege seiner Ansichten zu dieser Zeit, die eine Positionierung klarer eingrenzen könnten. Diese finden sich jedoch in großer Zahl aus den 1940er Jahren, insbesondere aus der Haft in Berlin-Plötzensee:[58] „In seiner Denkschrift ‚Das Ziel‘ von 1941 legte Goerdeler seine grundsätzliche Haltung zur ‚Judenfrage‘ eindrücklich dar, indem er sich für die Schaffung eines jüdischen Staates in Kanada oder Südamerika einsetzte und damit an Vorstellungen anknüpfte, die immerhin Gegenstand der Beratungen auf der internationalen Konferenz von Evian im Spätsommer 1938 gewesen waren. Auf dieser Grundlage wollte er die in Deutschland lebenden Juden als reguläre Ausländer behandeln, ihnen mit der Staatsbürgerschaft das Wahlrecht und den Zugang zu öffentlichen Ämtern entziehen, sie aber wirtschaftlich auf die gleiche Ebene wie die deutsche Bevölkerung stellen.“[59]
Hier zeigt sich klar ein wirtschaftspolitisches Kalkül des Preiskommissars und Wirtschaftsexperten Goerdeler. Die tolerantere Haltung der 1930er Jahre entstammt vielleicht auch den Erfahrungen des Kommunalpolitikers und dem Kalkül des langjährigen Oberbürgermeisters, der auf diesem Wege seinen Unmut über den Mangel an Rechtsstaatlichkeit innerhalb der neuen Strukturen äußerte. Sein Rückzug vom Amt war jedenfalls weniger als Geste gegenüber den verfolgten Juden zu verstehen: „Allerdings vollzog Goerdeler den Rücktritt vom Oberbürgermeisteramt vor allem wegen des Autoritätsverlustes, den er durch das Vorgehen der lokalen Parteiführung, das ihn aufs stärkste brüskierte, hinnehmen musste. Seine Stellung war, nachdem er das Wohlwollen der Reichsregierung verloren hatte, ohnehin nicht mehr zu halten. Diese deprimierende Erfahrung trug wesentlich zu Goerdelers innerer Distanzierung vom NS-Regime bei, wenngleich der definitive Bruch erst 1937 erfolgte.“[60]
Wie seine späteren Taten und Aussagen belegen, war seine Auffassung eines funktionierenden Rechtsstaats jedenfalls auch eigenen Ressentiments übergeordnet und es hatte ein Wandel zu einem wesentlich positiveren Bild gegenüber Juden und ihrer Kultur stattgefunden, auch wenn dieses nach wie vor hinterfragbar bleibt. Hans Mommsen fasst dies sehr treffend zusammen: „Hingegen verlangte er, die auf die Expropriierung und soziale Segregierung des deutschen Judentums gerichteten Maßnahmen wie dessen Entrechtung unverzüglich rückgängig zu machen. Dies sei nicht nur aus außenpolitischen Gründen zur Wiederherstellung des deutschen Ansehens, sondern auch der deutschen Selbstachtung und um der Gerechtigkeit willen geboten. In dem Text der vorbereiteten ‚Regierungserklärung‘ wurde Goerdeler deutlicher: ‚Die Judenverfolgung‘, heißt es dort, ‚die sich in den unmenschlichsten und unbarmherzigsten, tief beschämenden und gar nicht wiedergutzumachenden Formen vollzogen hat, ist sofort eingestellt.‘“[61]
[1] Eine Ausnahme: Markschies, Christoph, „Carl und Friedrich Goerdeler“, in: Mehlhausen, Joachim, Zeugen des Widerstands, Tübingen 1996, S. 142 – 172.
[2] Markschies, S. 145.
[3] Schwarze Verbindungen trugen kein Couleur; Eberhardina Tübingen legte im Jahre 1897 Farben an.
[4] Teilweise widersprüchliche Angaben in der Literatur, nähere Angaben bei: Markschies, S. 145.
[5] Vgl. B.C.-Protokolle 14 IV 94 – 4 III 00 und Eberhardiner-Zeitung, 1. Jg., 1896 und 2. Jg., 1897.
[6] Lebensbeschreibungen der Mitglieder des „akademischen Männerquartetts“ Verbindung Eberhardina zu Tübingen, Tübingen 1884 – 1895.
[7] Goerdeler, Gustav, „162.) Gustav Goerdeler“, in: Lebensbeschreibungen der Mitglieder des ‚akademischen Männerquartetts‘ Verbindung Eberhardina zu Tübingen, Tübingen 1894, S. 160 – 161.
[8] Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 12. ao BC v. 1. VII 94, Tübingen 1894.
[9] Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 5. ao BC v 13 V 95, Tübingen 1895.
[10] Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 3 o BC v 9 XI 96, Tübingen 1896.
[11] Hierzu verschiedene Berichte in der Eberhardina-Zeitung, 2. Jg., 1897.
[12] Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 2 o BC vom 14 V 97, Tübingen 1897.
[13] Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 6 o BC vom 3 VI 97, Tübingen 1897.
[14] Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 15 ao BC v 29 VII 97, Tübingen 1897.
[15] Ritter, Gerhard, Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung, Stuttgart 1954, S. 603.
[16] Vgl. Markschies, S. 146: „Die Erinnerungen Ulrich von Hassells sprechen hier eine deutliche Sprache: ‚Im dritten Semester betrat ich die Universität nur einmal, nämlich als ich in ihrer Nähe ein menschliches Rühren spürte und den betreffenden Zufluchtsort aufsuchte.‘“
[17] Vgl. Studentenakte „Hassell v., Ulrich“, 40 / 85 Nr. 62, Universitätsarchiv Tübingen.
[18] Zitiert nach: Ritter, S. 18.
[19] Ritter, S. 18.
[20] Studentenakte „Goerdeler, Karl“, 40 / 72 Nr. 18, Universitätsarchiv Tübingen, S. 5.
[21] Ebd., S. 7.
[22] Ebd., S. 9.
[23] Ebd., S. 7.
[24] Tiefensee, Gerd-Dietrich, „Dr. Carl und Dr. Fritz Goerdeler. Zwei Turnerschafter im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“, in: Österreichischer Verein für Studentengeschichte (Hrsg.), Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Wien 1997, S. 184.
[25] Ritter, S. 17.
[26] Strafakten, 122 / 19 Nr. 1718, Universitätsarchiv Tübingen.
[27] Ebd..
[28] Vgl. Simon, Karl, „Aus Tübingen“, in: Eberhardiner-Zeitung, 8. Jg., Nr. 3, 1903, S. 34.
[29] Vgl. Simon, S. 36.
[30] Simon, S. 36.
[31] Vgl. Burschenconventsprotokolle der Turnerschaft Eberhardina: 5. ord. BC v. 5/XI 04, Tübingen 1904.
[32] Vgl. Burschenconventsprotokolle der Turnerschaft Eberhardina: 10 ord. BC am 11. Mai 1904, Tübingen 1904.
[33] In Bonn trat Bolz der CV-Verbindung Bavaria bei, in Berlin der Suevia.
[34] Studentenakte „Bolz, Eugen“, 40 / 24, Nr. 69, Universitätsarchiv Tübingen, S. 25.
[35] Ebd., S. 19.
[36] Ebd., S. 19.
[37] Ebd., S. 19.
[38] Ebd., S. 21.
[39] Ebd., S. 19.
[40] Studentenakte „Goerdeler, Fritz“, 40 / 72, Nr. 16, Universitätsarchiv Tübingen, S. 9.
[41] Ebd., S. 9.
[42] Studentenakte „Goerdeler, Fritz“, 40 / 72, Nr. 16, Universitätsarchiv Tübingen, S. 5.
[43] Ebd., S. 7.
[44] Goerdeler, Fritz, „Tübinger Bericht“, in: Eberhardiner-Zeitung, 10. Jg., Nr. 4, 1905, S. 49.
[45] Tiefensee, S. 187.
[46] Vgl. Eberhardiner-Zeitung, 8. Jg, 1903, Nr. 3, S. 34 und 45; Nr. 8, S. 103 und 9. Jg., 1904, Nr. 1, S. 19; Nr. 2, S. 34; Nr. 3, S. 61.
[47] Vgl. Eberhardiner-Zeitung, 9. Jg, 1904, Nr. 7, S. 129; Nr. 9, S. 170 und 10. Jg., 1905, Nr. 1, S. 4 und 5; Nr. 2, S. 21 – 22; Nr. 6, S. 81 – 82; Nr. 7, S. 93.
[48] Eberhardiner-Zeitung, 10. Jg, Nr. 7 1905, S. 92.
[49] Eberhardiner-Zeitung, 10. Jg., Nr. 9 1905, S. 128.
[50] Hoffmann, Peter, Carl Goerdeler gegen die Verfolgung der Juden, Köln 2013.
[51] Vgl. hierzu auch: Brechtken, Markus, „Der Widerstand und die Juden. Peter Hoffmann: Carl Goerdeler gegen die Verfolgung der Juden“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, Rezension vom 29. Juli 2013, online abrufbar unter https://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/peter-hoffmann-carl-goerdeler-gegen-die-verfolgung-der-juden-der-widerstand-und-die-juden-12310492.html
[52] Goerdeler, Carl, „Aus Tübingen“, in: Eberhardiner-Zeitung, 9. Jg., Nr. 2, 1904, S. 33 – 34.
[53] Details hierzu finden sich bei Markschies, S. 159 – 164.
[54] Markschies, S. 160.
[55] Markschies, S. 161.
[56] Mommsen, Hans, Alternative zu Hitler. Studien zur Geschichte des deutschen Widerstands, München 2000, S. 385.
[57] Hoffmann, S. 53.
[58] Vgl. hierzu Mommsen, S. 384 – 391.
[59] Mommsen, S. 390.
[60] Mommsen, S. 389.
[61] Mommsen, S. 390 – 391.
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