Die Tübinger Studienzeit der vier Brüder Goerdeler – Überzeugungen, Inhalte und Perspektiven

By | 3. Juni 2021

Carl Friedrich Goerdeler, einer der profiliertesten Köpfe im zivil-bürgerlichen Widerstand gegen das NS-Regime, war korporiert. Ebenso sein Bruder Fritz Hermann; beide waren Tübinger Turnerschafter, ebenso wie zwei weitere Brüder. Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler wurden 1945 von Nationalsozialisten gehenkt. Über die Studienzeit der Goerdelers, die bislang kaum Beachtung fand, berichtet Claudius Hille.

Carl Friedrich Goerdeler mit dem Cou­leur der Eberhardina Tübingen  

Für die meisten Men­schen, die ein Studium erleben durften, ist das Studium eine ein­schnei­dende Phase ihres Le­bens. Häufig leben Stu­denten erstmalig auf sich allein ge­stellt und haben, fernab vom Elternhaus, zumeist keine Freunde oder Bekannten vor Ort. Sie müssen sich in den Universitätsbetrieb ein­finden und dabei ihren Alltag selbst organisie­ren, suchen sich neue Freunde und Freizeitaktivitä­ten und müssen zumeist auch die Finanzierung ihres Lebensstils selbst bewältigen. Damit ist das Studium zugleich eine Phase der intensiven Identi­tätsbil­dung. Denkmuster der Jugend oder des Elternhauses wer­den hinterfragt, neue Ziele für das Berufsleben gesteckt, Lebens- und Finanzierungsstrategien ent­wickelt.

Über die Studieninhalte ver­tieft sich manche bereits vor­han­dene Ansicht, andere werden revidiert, werden verworfen. Wis­sen­schaftliches Arbeiten regt zum intensiven Nachdenken und Interpretieren an, das vielfach von Forschungen der Professoren und Dozenten der besuchten Lehrveranstaltungen gelenkt wird. Das Studium ist also eine ent­scheidende Phase bei der Ausprä­gung von Weltanschauungen und Lebensansichten.

Dies galt auch zur Studienzeit der vier Brüder Goerdeler zwischen 1891 und 1905. Bemerkenswert ist daher, dass diese bei Carl und Friedrich Goerdeler bisher kaum Beachtung in der Forschung zum deutschen Widerstand fand.[1] Insbesondere die Zeit unter dem Nationalsozialismus und die damit einhergehen­de Frage zur Positionierung Carl Goerdelers zum Regime und zu Juden, aber auch der berufliche Aufstieg Carl Goerdelers und die regionalpolitischen Verknüpfungen in Preußen von Carl und Friedrich Goerdeler lagen bisher im Fokus der Forschung. Die Jugendzeit und das Studium wurden zumeist nicht betrachtet. Zusammenfassend formuliert dies wohl Christoph Markschies am treffendsten: „Über das Tübinger Studium selbst ist in der Goerdeler-Literatur wenig zu lesen, und die erwähnten Jugend­erinnerungen brechen vorher ab.“[2]

Dieser Aufsatz erschien im Tagungsband für die 79. deutsche Studentenhistorikertagung, die im Oktober 2019 in Jena stattfand. Der Band ist bestellbar beim Arbeitskreis der Studentenhistoriker, AKSt.

Das Studium als prägende Zeit für die Goerdeler Brüder soll im Mittelpunkt dieses Aufsatzes stehen, dennoch ist es natürlich studentengeschichtlich bemerkenswert, dass alle vier in der Eberhardina aktiv wurden, einer zunächst „schwarzen“ Ver­bindung,[3] die dann dem Vertreter-Convent beitrat und Turner­schaft wurde; Gustav und Franz waren dabei in der „schwarzen“ Zeit aktiv, Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler waren als Aktive bereits Turnerschafter. Die Eberhardina hatte in jenen Jahren ihre Konstante im Gasthof „Zur Linde“ in der Rottenbur­ger Straße 1, Ecke Deren­dinger Straße, am Rand der Tübinger Altstadt, in Richtung der Vorstadt Derendingen.

Diese Untersu­chung wird, das sei vorausgeschickt, fragmen­tarisch bleiben. Einzel­ne Mosa­iksteine als An­knüpfungs­punkte für weitere Forschun­gen werden her­ausgegriffen, da zu man­chen Themen und Jahren kaum Quellenbelege zu finden sind.

Vor 1900 – Das Studium von Gustav und Franz Goerdeler

Gustav Goerdeler begann 1891 in Tübingen sein Medizinstudi­um, nachdem bereits der Vater Julius hier studiert hatte.[4] Nur wenig ist über seine Studienzeit bekannt, wenige Informationen lassen sich aber anhand der Burschenconventsprotokolle und der Eberhardiner-Zeitungen der Zeit rekonstruieren.[5] Warum Gustav Goerdeler bei der Verbindung Eberhardina aktiv wurde, war lange unbekannt. Gerd-Dietrich Tiefensee hat vermutet, dass der Kontakt über den ebenfalls aus Westpreußen stammenden Curt Nicklas zustande kam. Ausschlaggebend war allerdings die Mit­gliedschaft seines Vetters, Ferdinand Roloff, einem Verwandten seiner Mutter. Zwischen dem Wintersemester 1884/1885 und 1894/1895 bestand für die rezipierten Burschen der Eberhardina die Pflicht, einen kurzen Lebenslauf anzufertigen; diese „Lebens­beschreibungen der Mitglieder“,[6] wurden in einem eigens dafür angelegten Buch gesammelt. Unter der Nummer 162 findet sich darin die Lebensbeschreibung Gustav Goerdelers, die auf humoristische Art den Werdegang des Kindes und des Jugend­lichen, insbesondere die Schulzeit schildert und wie er zum Stu­dium und zur Verbindung fand: „(…) besonders war es die Ver­bindung Eberhardina, die mir mit Macht zusetzte und es schließ­lich dahin besorgte, daß ich mich bei einem hochwohl­löb­lichen Konvente aktiv meldete sowohl aus vielen anderen Grün­den be­sonders aber (cum – tum wie der Lateiner sagt) weil mein Vetter Dr. Roloff Eberhardiner ist.“[7]

Fritz Hermann Goerdeler als Aktiver der Turnerschaft Eberhardina Tübingen

Auch der Weg zur Korporation entstammte also vornehm­lich den engen verwandtschaftlichen Beziehungen der Familie. Das Motiv, sich einer Verbindung anzuschließen war aber ver­mutlich der großen Entfernung zur westpreußischen Heimat geschuldet und entsprach dem allgemeinen Wunsch, Anschluss an die Kommilitonen und die Bevölkerung am Studienort zu finden. Nebst wenigen familiären Kontakten über den Vater war Gustav Goerdeler in Tübingen zunächst völlig auf sich allein ge­stellt, konnte sich aber schnell über die Korporation einen Freun­deskreis aufbauen. Eberhardina war zu dieser Zeit eine schwar­ze, farbenführende Verbindung, die gerade in den Jahren um 1900 einen starken Wandel vollzog. Die Altherrenzeitung wurde zum Beispiel erstmalig 1896 herausgegeben, in dem Jahr, in dem Gustav Goerdeler sein letztes Semester in Tübingen absolvierte. Insgesamt scheint er ein eher ruhiger und zuverlässiger Aktiver der Verbindung gewesen zu sein, da sich in den Convents­protokollen fast keine Einträge, weder lobende noch tadelnde, fin­den lassen. Bemerkenswert erscheint daher aber umso mehr, dass er auf dem zwölften außerordentlichen Burschenconvent am 1. Juli 1894 „wegen ungebührlichem Benehmens auf acht Tage dimittiert“[8] wurde. Eine Angabe, warum der Student diese Strafe erhielt, fehlt leider. Im Mai 1896 wurde Gustav Goerdeler zum Fuchsmajor der Verbindung im Wintersemester 1896/1897 gewählt.[9] Da er Tübingen jedoch vor dem Jahreswechsel wieder verließ, wurde er im begonnenen Wintersemester wieder inakti­viert und das Amt neu besetzt.[10]

Der zweite Bruder, Franz Goerdeler, immatrikulierte sich im Wintersemester 1896/1897 und wurde noch vor der Abreise des Bruders bei Eberhardina aktiv. Das Jahr 1897 markiert vermut­lich das folgenschwerste Jahr der Geschichte der Verbindung. Nach langen Debatten und Überlegungen wurde der Beitritt zum Vertreter-Conventder Turnerschaften beschlossen. Zu die­sem Zweck mussten Farben in Fahnen und Bändern sowie dazu­gehörige Mützen, die bisherigen waren einfarbig blau, ange­schafft werden. Die Beziehungen zu den anderen schwarzen Verbindungen, Derendingia und Saxonia, wurden bis auf Weite­res unterbrochen, die vom Verband geforderten Bestimmungs­mensuren wurden eingeführt. Für die aktiven Mitglieder bedeu­tete dieser Beschluss vor allem, Überzeugungsarbeit für die Ent­scheidung bei den Altherren leisten zu müssen, da diese die Prinzipien und die Existenz der Korporation in Gefahr sahen.[11] Der Student Franz Goerdeler beteiligte sich rege am Bundesleben und wurde einmal zum Chargierten und einmal zum Fuxmajor gewählt, fiel jedoch im Vergleich zu seinen Brüdern häufiger ne­gativ auf. Dreimal erhielt er vom Convent eine Rüge. Erstmalig geschah dies im Mai 1897 „wegen seiner Nachlässigkeit als Char­gierter“[12] und ein weiteres Mal im Juni 1897 wegen der Nichtab­haltung einer Fuxenstunde.[13] Wegen respektlosen Benehmens er­hielt er zudem auch eine schwere Rüge des Convents.[14]

Das Wissen des Widerstands – Das Studium von Carl und Fritz Goerdeler, Ulrich von Hassell und Eugen Bolz

Eugen Bolz auf der Briefmarke Nr. 2571, Bund

In der letzten Ministerliste des Schattenkabinetts Beck/Goerdeler aus dem Juli 1944 wird Ulrich von Hassell als Hauptkandidat für das Außenministerium betrachtet, Eugen Bolz als möglicher Kul­tusminister.[15] Diese Ämterverteilung findet sich auch in vorher­gehenden Entwürfen und deutet darauf hin, dass diese beiden Personalien, im Gegensatz zu einigen anderen potenziellen Kan­didaten, für Goerdeler scheinbar fest zum Kern des neuen Kabi­netts gehörten. Die Grundlage dieses Vertrauens lag eventuell in der Studienzeit begründet, die alle drei nach Tübingen geführt hatte. Ulrich von Hassell setzte für drei Semester vom Sommer 1900 bis zum Sommer 1901 sein in Lausanne begonnenes Stu­dium der Rechtswissenschaften in Tübingen fort und absolvierte in dieser Zeit eine Aktivenzeit beim Corps Suevia, bevor er nach Berlin wechselte. Der Studienschwerpunkt lag hier, sofern er die Veran­staltungen denn tatsächlich besuchte,[16] auf dem bürger­li­chen Recht, insbesondere in Einführungsvorlesungen zum Bür­gerli­chen Gesetzbuch, welches zu diesem Zeitpunkt erst neu in Kraft getreten war. Dazu kamen einzelne Veranstaltungen zum deut­schen Staatsrecht und seiner Geschichte.[17] Hervorzuhe­ben ist, dass in der Studentenakte im Sommersemester 1901 die Ver­an­staltung Konkursrecht in anderer Farbe gestrichen wurde, möglicherweise wegen des Nichtbestehens des Testats. Eventuell ist dies auch ein Beleg dafür, dass die Aktivenzeit in einer Kor­po­ration dem Studium schon damals nicht besonders förderlich gewesen sein dürfte.

Carl Goerdeler studierte ab dem Wintersemester 1902/1903 bis zum Wintersemester 1903/1904 ebenfalls drei Se­mester an der Tübinger Universität. Inhaltlich lassen sich drei Studienschwer­punkte ausmachen, die in etwa die gleichen An­teile haben: Ein­führungsvorlesungen zum bürgerlichen Recht, Römisches Recht und historische Vorlesungen. Goerdelers Aus­sage „wenige Vor­lesungen, meist allgemein bildender Art, vor­nehmlich histori­sche, gehört“[18] lässt sich insofern unterstützen, als dass die juri­stischen Veranstaltungen ebenfalls einen eher allgemeinbil­den­den als einen fachlich-vertiefenden Anteil hatten. Gerhard Ritter schloss aus Goerdelers Aussage darauf, dass er „also das juri­stische Studium nicht allzu wichtig genommen“[19] habe. Aller­dings sind Vorlesungen zum Römischen Recht in erster Linie als historisch zu verstehen, wobei sie einem grund­legenden Ver­ständnis juristischer Materie dienen. Zusammen mit den Einfüh­rungsvorlesungen zum bürgerlichen Recht kann man also durch­aus von einem Grundlagenstudium der Rechts­wissenschaften sprechen. Die besuchten historischen Vorlesun­gen lassen sich hier ebenfalls als eine Ergänzung verstehen. Sie beziehen sich auf „Das Zeitalter Napoleons und der Freiheits­kriege“,[20] „Die Ent­wicklung des preußischen Staates“,[21] die „Ge­schichte der neu­sten Zeit“[22] und „Die Streitigkeiten der deut­schen Staaten mit der katholischen Kirche“[23] und somit auf poli­tische Themen, die im engen Zusammenhang mit der Entste­hung des Kaiserreichs und den tagespolitischen Problemen der damaligen Zeit standen. Die Beschäftigung mit der preußischen Staatsgeschichte ist vermut­lich auch im Zusammenhang mit der „friderizianischen Tradi­tion“[24] der westpreußischen Beamten­familie Goerdeler zu sehen. Die Auseinandersetzung mit der Ent­wicklung Preußens diente zugleich dazu, die Position der ei­genen Familie im Beamtenbür­gertum innerhalb des Staates zu reflektieren; sie diente somit der Definition des eigenen Selbst­bildes. Die besuchten Vorlesun­gen festigten bereits vorhandene Ansichten, die im Elternhaus tra­diert wurden. Sie bildeten daher gewissermaßen die Fortset­zung der von den Eltern begonnenen Erziehung: „Es fehl­te auch nicht an musischen Interessen; aber die politisch-histori­sche Bil­dung stand doch, dem Stil dieses Le­benskreises entspre­chend, weitaus im Vordergrund. Die Mutter las gern Biogra­phien, Me­moiren, geschichtliche Werke, und abends im Famili­enkreise gab es im­mer viel politische Debatten, vollends seit der Vater 1899 freikon­servativer Landtagsabgeord­neter geworden war.“[25]

In den Strafakten der Universität finden sich zu Carl Goer­deler drei Einträge für Bußgelder. Am 2. März 1903 zahlte der Student vier Mark Strafe „wegen Ruhestörung“[26] und im selben Jahr nochmals vier Mark „wegen verbotenem Singens.“[27] 1904 folgte ein weiteres Bußgeld über fünf Mark, wegen desselben De­likts. Die Strafen stehen vermutlich im Zusammenhang mit Aus­flügen der Aktivitas der Eberhardina. Carl Goerdeler war am 21. Januar, zusammen mit den anderen Brandfüxen, geburscht wor­den und focht auf dem Pauktag am 23. Februar eine Partie.[28] Das Aktivensemester endete – nach einer abschließenden Kneipe am 26. Februar – am 5. März, sodass davon auszugehen ist, dass die jun­gen Burschen in dieser Zeit feuchtfröhlich durch Tübin­gen zogen und dabei im Übermut vermutlich auch für die eine oder andere Ruhestörung verantwortlich waren.[29] Anlass für das Buß­geld Goerdelers war offenbar eine Abschiedsfeier: „Am Montag den 2. März feierten die uns zu Ostern ver­lassenden a. B. a. B. ihren Abschied von Tübs auf der Exkneipe.“[30]

Carl Friedrich Goerdeler auf der Briefmarke Nr. 435, Widerstandskämpferblock, 1964

Innerhalb der Korporation genoß Carl Goerdeler offenbar großes Ansehen. Für die unparteiische Teilnahme an einem Ehrengericht, erhielt er beispielsweise seitens des Convents zeit­lich befristete Altherrenrechte zugesprochen.[31] Er war Erst­char­gierter der Aktivitas, Schriftwart und Kassenprüfer. Wäh­rend seiner Aktivenzeit hatte er zudem mehrere Leibfüxe und er­hielt nach seinem Studienortswechsel die Erlaubnis des Con­vents, auch in Königsberg bei den dortigen Korporationen im Band auf­treten zu dürfen.[32] Möglicherweise kam über die beiden Brüder Carl Friedrich und Fritz Hermann Goerdeler auch der Kontakt zur Königsberger Turnerschaft Markomannia zustande, die 1951 mit Eberhardina zur Alten Turnerschaft Eberhardina-Marko­mannia zu Tübingen fusionierte. Jedenfalls ist davon auszu­gehen, dass vor allem Carl Goerdeler mit den dort ansässigen Korpora­tio­nen auch auf kommunalpolitischer Ebene verschie­dentlich zu tun ge­habt haben dürfte, und zwar in seiner Zeit als Zweiter Bürgermei­ster der Stadt Königsberg.

Eugen Bolz besuchte die Universität Tübingen zwischen dem Wintersemester 1900/1901 und dem Sommersemester 1904, wobei er zwischenzeitig zwei Semester in Bonn und Berlin ver­brachte. In Tübingen trat er der AV Guestfalia bei, einer CV-Ver­bindung.[33] Da er in Tübingen das erste juristische Staatsexamen ab­legte und den größten Teil seines Studiums hier absolvierte, las­sen sich anhand seiner Studentenakte ausführlich die Studien­inhalte nachvollziehen. Die Schwerpunkte bildeten das bürgerli­che und das römische Recht, Staatsrecht und Vorlesungen zu Politik und Geschichte, weshalb das Profil dem von Carl Goer­deler stark ähnelt. Außerdem beschäftigte sich Bolz auch mit rechtlichen Sonderfällen wie dem Kirchenrecht oder militä­rischen Strafprozessen. Insbesondere die ergänzenden Vorlesun­gen zeigen ein ausgeprägtes Interesse an politischen Prozessen, Staatsgebilden und politischen Parteien. Hier finden sich die Vorlesungen „Der deutsch-französische Krieg 1870/1871“,[34] „Deutsche Rechts- und Verfassungsgeschich­te“,[35] „Württember­gisches Staatsrecht“,[36] „Blütezeit der italieni­schen Malerei und Plastik“,[37] „Die politischen Parteien“[38] sowie „Socialismus und Kommunismus“[39] als Ergänzungen zu den normalen juristischen Veranstaltungen. Genau wie Carl Goerde­ler beschäftigte sich Eugen Bolz also nicht nur mit dem „Wie“ der Rechtswissenschaf­ten, sondern auch mit dem „Warum“, also mit der Frage nach der Entstehung des eigenen Staates, der vorhan­denen politischen Ordnung und den Problemen, die diese mit sich brachte. Das selbstgewählte Profil deutete bereits stark in die Richtung einer politischen Karriere, die Bolz später ein­schlug.

Der zeitlich Letzte in der Chronologie war Fritz Goer­deler, der zwischen Som­mer­semester 1904 und Sommerse­mester 1905, eben­falls also drei Semester, Rechtswis­sen­schaften in Tübingen stu­dier­te. Im wesentlichen war sein Studienbeginn wohl von den Erfahrungen des Bruders in­spiriert, da Fritz die gleichen Schwerpunkte setzte wie sein Bruder Carl, nämlich im römi­schen Recht, im bürgerli­chen Recht sowie in der Rechtsgeschichte im Allgemeinen. Die besuchten Vorlesungen überschnit­ten sich thematisch dabei auch fast gänzlich mit denen von Eugen Bolz. Fritz Goerdeler hörte ebenfalls Vorlesungen zu „Sozialismus und Communismus“[40] zum deutsch-französi­schen Krieg[41] und zur „Geschichte des neunzehnten Jahrhun­derts“[42] und belegte überdies einen Reit­kurs an der Universität.[43] In Fa­milientradition wurde auch er Mitglied der Turnerschaft Eber­hardina, er war im Sommerseme­ster 1905 Zweitchargierter der Korporation. In einer Eberhardi­ner-Zeitung aus diesem Se­mester findet sich ein von ihm verfass­ter Bericht, der im Kontext einer der großen Veränderungen der Bundesgeschichte steht, nämlich der Gründung des Hausbauver­eins und dem Erwerb des ersten eigenen Verbindungs­hauses im Jahr 1906. Fritz Goer­deler mach­te darin auf das Problem auf­merksam, dass eine er­folgreiche Fux-Keile dadurch immer schwieriger wurde, dass die anderen Korporationen nach und nach eigene Häuser bauten, die auf die Erstsemester interessan­ter wirkten als die Konstanten, die die Ver­bindungen bis dahin in Gast­stät­ten gehabt hatten: „Wir wa­ren also stärker als man­che andere Korpo­ration; aber damit kann man die Füxe auch nicht mehr täuschen. Denn sie werden von Anderen auf die tat­säch­li­chen Verhältnisse auf­merksam ge­macht, und die An­nehm­lich­keiten eines Hauses und einer alten Korporation setzen sie als so selbst­verständlich vor­aus, daß sie es oft von vornherein ab­leh­nen, uns überhaupt zu besuchen. Die Schottländer, die noch vor einigen Jahren un­sere jetzige Schwä­che hatten und für uns bei der Keile gar nicht in betracht kamen, haben in diesem Seme­ster ihr Haus bezogen. Sie erschlugen 9 Füxe und wir wur­den durch sie emp­findlich ge­schädigt. Das De­rendingerhaus ist eben­falls fast fertig und soll Ende Juli bezogen werden. Für das näch­ste Winter­semester steht es noch trauriger als in diesem Sommer.“[44]

Der Bericht lieferte weitere Argumente für einen zügigen Kauf oder Bau eines eigenen Hauses und zeigt auch, dass die Brüder Goerdeler sich sehr aktiv am Verbindungsleben und den dazugehörigen Problemen beteiligten. Vielleicht war dies auch eine Gelegenheit, sich im Argumentieren und Diskutieren zu üben und erste Erfahrungen in quasi politischen Fragen zu ma­chen, die dann Carl und Fritz Goerdeler dazu veranlassten, sich so intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

Auch später, mit deutlichem Abstand zur eigenen Aktiven­zeit, brachten alle vier Brüder regelmäßig ihre Meinung und ihre Ansichten mit in das Bundesleben ein. Gerd-Dietrich Tiefensee formuliert zu­sammengefasst, wie sich die Brüder einzubringen wussten: „In diesem aufgeweckten und weltoffenen Kreis hatten Gustav und Franz Goerdeler ihren Platz gefunden und waren engagierte Eberharder geworden, und so wurden auch Carl Goerdeler 1902 und Fritz Goerdeler 1904 bei Eberhar­dina aktiv, bekleideten mehrere Chargen und Ämter und stan­den auf dem Mensurboden tüchtig ihren Mann.“[45]

Das Fechten war dabei insbesondere eine Vorliebe von Carl Friedrich und Fritz Her­mann Goerdeler. In den Altherrenzeitun­gen aus ihrer Akti­ven­zeit finden sich insgesamt sieben verzeich­nete Mensuren zu Carl[46] und acht zu dem Jüngsten des Brü­derquartetts, Fritz Goer­deler,[47] in deren Verlauf fast aus­nahmslos „Blutige“ – also Treffer – vom Protokollanten festzu­halten wa­ren. Außerdem finden sich noch zwei Strafsachen zu Fritz Goerdeler. In einem Bericht, den die Alten Herren im Jahre 1905 aus Tübingen erhielten, heißt es: „Goer­deler IV. wurde wegen seines Verhaltens bei einem Renco­ntre auf 4 Wochen (…) dimit­tiert.“[48] Und im Dezember desselben Jahres findet sich eine weitere Notiz: „Das (sic) wir ferner auf den Konventen nicht ganz untätig gewesen sind mögen folgende Be­schlüsse beweisen: (…) 3) Goerdeler IV wegen schlechter Füh­rung der BC-Kasse auf 5 Wochen ab 29. Nov. weiter dimittiert.“[49]

Zwar besuchten Carl Friedrich und Fritz Hermann Goer­de­ler, Eugen Bolz und Ulrich von Hassell nie eine gemeinsam be­legte Vorlesung, doch brachten sie alle in ihre spätere poli­tische Karriere die grundle­gend ähnliche Erfahrung aus dem Jura­studium in Tübingen mit. Sie waren also in ihrem Denken ge­prägt von denselben Professoren und Studieninhalten und es lässt sich vermuten, dass das Vertrauen in den Rechtsstaat und der Widerstand gegen das im und vom Staat begangene Unrecht sich in dieser Zeit in ihren Weltan­schauungen festigte. Diese gemeinsame Erfahrung aus dem Studium war eventuell auch die grundlegende Vertrauensbasis, die es den erfahrenen Politikern ermöglichte, sich gegenseitig auf das lebensbedrohende Wagnis des Widerstands einzulassen. Die Denkwelt, in der die vier Studenten sich bewegten, war neben der überwiegend bürger­li­chen Erziehung und den durch­aus vergleichba­ren Studienprofi­len stark vom Zusammenhalt der Ver­bindungen geprägt. Dies wirkte sich durchaus auch über Ver­bands­grenzen hinweg aus. So ergibt sich ein weiterer Ver­knüp­fungspunkt für die spätere Zu­sammenarbeit gegen den Na­tionalsozialismus, gegen Hitler.

Carl Goerdeler und das Judentum

Ein sehr umstrittenes Thema der Forschung zu Carl Goerdeler ist dessen Haltung zum Judentum und zu jüdischen Mitbürgern. Bei Christoph Markschies findet sich eine übersichtliche Zusam­menfassung, die zeigt, dass Goerdelers Bild des Judentums von der Jugend hin zur Amtstätigkeit als Oberbürgermeister Leipzigs einem starken Wandel unterworfen war. Eine ausführliche Stu­die zu Goerdelers Kritik an der Judenverfolgung der National­sozialisten, die detailliert die Schriften der 1930er Jahre und die Ereignisse in Leipzig beschreibt, findet sich bei Peter Hoff­mann.[50] Allerdings fällt die Darstellung insgesamt sehr einseitig zu seinen Gunsten aus, weshalb die offen bekundete Antipathie Goerdelers gegen Juden, insbesondere aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg nur wenig Beachtung findet.[51] Dieses komplexe Thema lässt sich jeweils nur innerhalb der verschiedenen Le­bensabschnitte fassen, da diese die jeweils aktuelle Sicht Goerdelers zu dieser Materie klar aufzeigen. Eine übergeordnete Zusammenfassung der extrem divergierenden Äußerungen sei­nerseits ist kaum möglich. Unter dem Eindruck der staatlich organisierten, massiven Gewalt gegen jüdische Mitbürger, stellte sich Goerdeler schützend vor einen Teil der jüdischen Kultur in Deutschland und provozierte damit die eigene Benachteiligung durch das NS-Regime.

Ein Gesamtbild kann jedoch nur entste­hen, wenn man neben die späteren Ansichten auch die des jungen Studenten setzt und neben die Erfahrungen von Welt­krieg, Staatswechseln und dem Untergang des Rechtsstaats die Prägung eines jungen, konserva­tiven Westpreußen im Kaiser­reich. In einem von Goerdeler verfassten Aktivenbericht aus dem Februar 1904 findet sich eine ganz andere Auffassung gegenüber Juden, die dieses Bild ein Stück weiter vervollständigen kann: „Unser Verhältnis zu den Hohenstaufen ist auch weiterhin das im letzten Bericht erwähn­te. Bei der jüngst vorgekommenen Verrufsverhängung gegen die hiesige Sängerschaft ‚Zollern‘ zeigte es sich wieder, daß ein Zusammengehen mit unserer hie­sigen Verbandskorporation mit äußerster Vorsicht unternommen werden muß, wenn es unserem guten Rufe nicht schaden soll. Dazu beigetragen, das Ansehen unserer Eberhardina zu festigen, hat folgendes Vorgehen. Ein größerer Teil unserer Konvents­verhandlungen in diesem Quartal bezog sich auf unsere Stellung zu den in letzter Zeit in Tübingen leider recht zahlreich erschie­nenen Juden. Verschiedene Prüge­leien zwischen ihnen und an­deren Studenten machten uns auf diese Herren aufmerksam. Da wir infolge mehrfacher Erkundi­gungen Grund zur Annahme hatten, es könnte sich im nächsten Semester eine jüdische Ver­bindung auftun, so kamen wir zu dem Entschlusse, nicht für uns allein eine abwartende Stellung einzu­nehmen, sondern im Ver­ein mit den anderen schlagenden Ver­bänden und Korporationen vorzugehen. Meine Besprechungen mit den betreffenden ersten Chargierten ließen diesen Weg als erfolgreich erscheinen und so beriefen wir auf den 6. II. eine Vertreterversammlung, die von uns geleitet, einstimmig den Antrag unseres Vertreters annahm. Er lautet: ‚Die schlagenden Korporationen Tübingens mit eige­nen Waffen sprechen den An­gehörigen von Verbindungen mit jüdischen Tendenzen die Satis­faktionsfähigkeit ab.‘ Damit haben wir vor anderen Universitä­ten viel voraus und können hoffent­lich unserem lieben Tübingen den Vorzug der Judenreinheit und damit des anständigen Tones erhalten. Vorläufig aber gehen wir größeren Teils zur Kneipe nur mit handfesten Stöcken bewaff­net.“[52]

Der starke Antisemitismus des Berichts ist nicht von der Hand zu weisen und überrascht in seiner Schärfe, wenn man Goerdelers spätere Haltung zum Judentum dazu vergleicht. Die Überzeugung, das Judentum, auch mit Gewalt, aus Tübingen heraushalten und entfernen zu müssen, wird in den Formulie­rungen sehr deutlich und spiegelt offenbar auch seine persönli­che Haltung dazu wider. Der Student Goerdeler scheint, genauso wie seine Kommilitonen des eigenen Bundes und wie die ande­rer Korporationen, vollends davon überzeugt gewesen zu sein, mit Juden keinen Kontakt haben zu wollen und verhindern zu müssen, dass sich jüdische Studenten, oder jüdische Korporatio­nen am Ort ansiedelten. Die Gründung einer jüdischen Korpo­ration verstanden sie als einen Angriff auf die eigenen Prinzi­pien. Diese Meinung steht in direktem Widerspruch zu Goerde­lers Verhalten gegenüber der NSDAP und den Repressionen gegen Juden in Leipzig zur Mitte der 1930er Jahre.[53] Die Ab­wehrhaltung gegenüber dem jüdischen Bildungsbürgertum in Form von Studenten steht dabei im Kontrast zu dem von Mark­schies skizzierten Bild, nach dem Goerdeler einer positiven „Konzentration auf bildungsbürgerliche Erscheinungen des Ju­dentums“[54] folgte, entspricht aber der dort bereits anklingen­den Ambivalenz: „Wieder geht es um bildungsbürgerliches Kultur­gut, um Zeugnisse des assimilierten Judentums; es geht nicht um jüdische Mitbürger.“[55] Sicherlich entspringt die Schärfe der Aus­sagen auch der Jugend des Studenten Goerdeler, der durch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und des Zusam­menbruchs zweier Staatssysteme einige Wandlungen seiner Weltanschau­ungen durchlebt haben wird, doch zeigt sie eine klare, grund­legende Ablehnung gegenüber dem Judentum. Vor allem Hans Mommsen prägte hierzu den Begriff des dissimila­torischenAnti­semitismus, der im wesentlichen die Forderung nach der Aus­grenzung des Judentums aus der Gesellschaft beinhalte­te: „Für die nationalkonservativen Verschwörer galt es hingegen, einen mühsamen Weg der Selbstklärung zu gehen, auch was die Frage der Judenpolitik des Regimes anging. Viele von ihnen standen in der Tradition des dissimilatorischen Antisemitismus, der seit dem Tivoliprogramm von 1893 für die Einstellung der konserva­tiven Eliten in Deutschland bestimmend war, und sympathisier­ten daher mit der seit der Novemberrevolution in Deutschland herrschenden antisemitischen Agitation.“[56]

Hoffmann macht in seinen Ausführungen einen klaren Ur­sprungspunkt für die Veränderungen der Goerdelerschen Welt­sicht aus, nämlich die Erlebnisse des Hauptmanns im Stab der 10. Armee unter General Falkenhayn im Polen direkt nach dem Ersten Weltkrieg: „Er hatte unmittelbare Kenntnis von vielen Gräueltaten, Pogromen, Plünderungen, Misshandlungen und Morden an Juden, die in Polen und Weißrussland sowie in an­deren osteuropäischen Staaten in den Jahren 1918 bis 1921 mit Billigung oder Ermutigung durch die jeweiligen Regierungen ge­schahen.“[57] Dem Gerechtigkeitssinn des Juristen Goerdeler konn­ten diese Vorgänge mutmaßlich nicht entsprechen. Aller­dings fehlen schriftliche Belege seiner Ansichten zu dieser Zeit, die eine Positionierung klarer eingrenzen könnten. Diese finden sich jedoch in großer Zahl aus den 1940er Jahren, insbesondere aus der Haft in Berlin-Plötzensee:[58] „In seiner Denkschrift ‚Das Ziel‘ von 1941 legte Goerdeler seine grundsätzliche Haltung zur ‚Ju­denfrage‘ eindrücklich dar, indem er sich für die Schaffung eines jüdischen Staates in Ka­nada oder Südamerika einsetzte und damit an Vorstellungen an­knüpfte, die immerhin Gegen­stand der Beratungen auf der inter­nationalen Konferenz von Evian im Spätsommer 1938 gewe­sen waren. Auf dieser Grundlage wollte er die in Deutschland lebenden Juden als reguläre Ausländer be­handeln, ihnen mit der Staatsbürgerschaft das Wahlrecht und den Zugang zu öffent­lichen Ämtern entziehen, sie aber wirt­schaftlich auf die gleiche Ebene wie die deutsche Bevölkerung stellen.“[59]

Hier zeigt sich klar ein wirtschaftspolitisches Kalkül des Preiskommissars und Wirtschaftsexperten Goerdeler. Die tole­rantere Haltung der 1930er Jahre entstammt vielleicht auch den Erfahrungen des Kommunalpolitikers und dem Kalkül des lang­jährigen Oberbürgermeisters, der auf diesem Wege seinen Un­mut über den Mangel an Rechtsstaatlichkeit innerhalb der neuen Strukturen äußerte. Sein Rückzug vom Amt war jedenfalls weniger als Geste gegenüber den verfolgten Juden zu verstehen: „Allerdings vollzog Goerdeler den Rücktritt vom Oberbürger­meisteramt vor allem wegen des Autoritätsverlustes, den er durch das Vorgehen der lokalen Parteiführung, das ihn aufs stärkste brüskierte, hinnehmen musste. Seine Stellung war, nach­dem er das Wohlwollen der Reichsregierung verloren hatte, ohnehin nicht mehr zu halten. Diese deprimierende Erfahrung trug wesentlich zu Goerdelers innerer Distanzierung vom NS-Regime bei, wenngleich der definitive Bruch erst 1937 erfolgte.“[60]

Wie seine späteren Taten und Aussagen belegen, war seine Auffassung eines funktionierenden Rechtsstaats jedenfalls auch eigenen Ressentiments übergeordnet und es hatte ein Wandel zu einem wesentlich positiveren Bild gegenüber Juden und ihrer Kultur stattgefunden, auch wenn dieses nach wie vor hinterfrag­bar bleibt. Hans Mommsen fasst dies sehr treffend zusammen: „Hin­gegen verlangte er, die auf die Expropriierung und soziale Segre­gierung des deutschen Judentums gerichteten Maßnahmen wie dessen Entrechtung unverzüglich rückgängig zu machen. Dies sei nicht nur aus außenpolitischen Gründen zur Wiederher­stel­lung des deutschen Ansehens, sondern auch der deutschen Selbstachtung und um der Gerechtigkeit willen geboten. In dem Text der vorbereiteten ‚Regierungserklärung‘ wurde Goerdeler deutlicher: ‚Die Judenverfolgung‘, heißt es dort, ‚die sich in den unmenschlichsten und unbarmherzigsten, tief beschämenden und gar nicht wiedergutzumachenden Formen vollzogen hat, ist sofort eingestellt.‘“[61]


[1]       Eine Ausnahme: Markschies, Christoph, „Carl und Friedrich Goerde­ler“, in: Mehlhausen, Joachim, Zeugen des Widerstands, Tübingen 1996, S. 142 – 172.

[2]       Markschies, S. 145.

[3]       Schwarze Verbindungen trugen kein Couleur; Eberhardina Tübingen legte im Jahre 1897 Farben an.

[4]       Teilweise widersprüchliche Angaben in der Literatur, nähere Angaben bei: Markschies, S. 145.

[5]       Vgl. B.C.-Protokolle 14 IV 94 – 4 III 00 und Eberhardiner-Zeitung, 1. Jg., 1896 und 2. Jg., 1897.

[6]       Lebensbeschreibungen der Mitglieder des „akademischen Männerquartetts“ Verbin­dung Eberhardina zu  Tübingen, Tübingen 1884 – 1895.

[7]       Goerdeler, Gustav, „162.) Gustav Goerdeler“, in: Lebensbeschreibungen der Mitglieder des ‚akademischen Männerquartetts‘ Verbindung Eberhardina zu Tübin­gen, Tübingen 1894, S. 160 – 161.

[8]       Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 12. ao BC v. 1. VII 94, Tübingen 1894.

[9]       Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 5. ao BC v 13 V 95, Tübingen 1895.

[10]     Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 3 o BC v 9 XI 96, Tübingen 1896.

[11]     Hierzu verschiedene Berichte in der Eberhardina-Zeitung, 2. Jg., 1897.

[12]     Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 2 o BC vom 14 V 97, Tübingen 1897.

[13]     Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 6 o BC vom 3 VI 97, Tübingen 1897.

[14]     Vgl. Burschenconventsprotokolle der Verbindung Eberhardina Tübingen: 15 ao BC v 29 VII 97, Tübingen 1897.

[15]     Ritter, Gerhard, Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung, Stutt­gart 1954, S. 603.

[16]     Vgl. Markschies, S. 146: „Die Erinnerungen Ulrich von Hassells spre­chen hier eine deutliche Sprache: ‚Im dritten Semester betrat ich die Univer­sität nur einmal, nämlich als ich in ihrer Nähe ein menschliches Rühren spürte und den betreffenden Zufluchtsort aufsuchte.‘“

[17]     Vgl. Studentenakte „Hassell v., Ulrich“, 40 / 85 Nr. 62, Universitätsarchiv Tübingen.

[18]     Zitiert nach: Ritter, S. 18.

[19]     Ritter, S. 18.

[20]     Studentenakte „Goerdeler, Karl“, 40 / 72 Nr. 18, Universitätsarchiv Tübin­gen, S. 5.

[21]     Ebd., S. 7.

[22]     Ebd., S. 9.

[23]     Ebd., S. 7.

[24]     Tiefensee, Gerd-Dietrich, „Dr. Carl und Dr. Fritz Goerdeler. Zwei Turner­schaf­ter im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“, in: Österreichischer Verein für Studentengeschichte (Hrsg.), Korporierte im Widerstand gegen den National­sozialismus, Wien 1997, S. 184.

[25]     Ritter, S. 17.

[26]     Strafakten, 122 / 19 Nr. 1718, Universitätsarchiv Tübingen.

[27]     Ebd..

[28]     Vgl. Simon, Karl, „Aus Tübingen“, in: Eberhardiner-Zeitung, 8. Jg., Nr. 3, 1903, S. 34.

[29]     Vgl. Simon, S. 36.

[30]     Simon, S. 36.

[31]     Vgl. Burschenconventsprotokolle der Turnerschaft Eberhardina: 5. ord. BC v. 5/XI 04, Tübingen 1904.

[32]     Vgl. Burschenconventsprotokolle der Turnerschaft Eberhardina: 10 ord. BC am 11. Mai 1904, Tübingen 1904.

[33]     In Bonn trat Bolz der CV-Verbindung Bavaria bei, in Berlin der Suevia.

[34]     Studentenakte „Bolz, Eugen“, 40 / 24, Nr. 69, Universitätsarchiv Tübingen, S. 25.

[35]     Ebd., S. 19.

[36]     Ebd., S. 19.

[37]     Ebd., S. 19.

[38]     Ebd., S. 21.

[39]     Ebd., S. 19.

[40]     Studentenakte „Goerdeler, Fritz“, 40 / 72, Nr. 16, Universitätsarchiv Tübin­gen, S. 9.

[41]     Ebd., S. 9.

[42]     Studentenakte „Goerdeler, Fritz“, 40 / 72, Nr. 16, Universitätsarchiv Tübin­gen, S. 5.

[43]     Ebd., S. 7.

[44]     Goerdeler, Fritz, „Tübinger Bericht“, in: Eberhardiner-Zeitung, 10. Jg., Nr. 4, 1905, S. 49.

[45]     Tiefensee, S. 187.

[46]     Vgl. Eberhardiner-Zeitung, 8. Jg, 1903, Nr. 3, S. 34 und 45; Nr. 8, S. 103 und 9. Jg., 1904, Nr. 1, S. 19; Nr. 2, S. 34; Nr. 3, S. 61.

[47]     Vgl. Eberhardiner-Zeitung, 9. Jg, 1904, Nr. 7, S. 129; Nr. 9, S. 170 und 10. Jg., 1905, Nr. 1, S. 4 und 5; Nr. 2, S. 21 – 22; Nr. 6, S. 81 – 82; Nr. 7, S. 93.

[48]     Eberhardiner-Zeitung, 10. Jg, Nr. 7 1905, S. 92.

[49]     Eberhardiner-Zeitung, 10. Jg., Nr. 9 1905, S. 128.

[50]     Hoffmann, Peter, Carl Goerdeler gegen die Verfolgung der Juden, Köln 2013.

[51]     Vgl. hierzu auch: Brechtken, Markus, „Der Widerstand und die Juden. Peter Hoffmann: Carl Goerdeler gegen die Verfolgung der Juden“, in: Frank­furter Allge­meine Zeitung Online, Rezension vom 29. Juli 2013, online abrufbar unter https://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/peter-hoffmann-carl-goerdeler-gegen-die-verfolgung-der-juden-der-widerstand-und-die-juden-12310492.html

[52]     Goerdeler, Carl, „Aus Tübingen“, in: Eberhardiner-Zeitung, 9. Jg., Nr. 2, 1904, S. 33 – 34.

[53]     Details hierzu finden sich bei Markschies, S. 159 – 164.

[54]     Markschies, S. 160.

[55]     Markschies, S. 161.

[56]     Mommsen, Hans, Alternative zu Hitler. Studien zur Geschichte des deutschen Widerstands, München 2000, S. 385.

[57]     Hoffmann, S. 53.

[58]     Vgl. hierzu Mommsen, S. 384 – 391.

[59]     Mommsen, S. 390.

[60]     Mommsen, S. 389.

[61]     Mommsen, S. 390 – 391.

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